Herz an Herz, Hand in Hand wird die Welt zum Märchenland.

"Fence Kissing" fotografiert von Esra Rotthoff

Staatsoperette Dresden

Bahnhof Neustadt

Herz an Herz, Hand in Hand wird die Welt zum Märchenland.

Eine Welt, die gemeinschaftlich gestaltet wird, in der sich die Menschen über soziale Gräben und Zäune hinweg in den Armen liegen – eine Fantasie, eine Utopie?

Die Fotografie Fence Kissing der Künstlerin Esra Rotthoff und das Liedzitat aus der Operette Polnische Hochzeit verbindet die Sehnsucht nach grenzenlosem Zusammenhalt und Frieden. Das Foto entstand in Los Angeles bei einem Weihnachtsessen für sozial Bedürftige, die im Angesicht persönlicher Not einen Moment der Innigkeit finden. Auch in der Operette als Theatergattung geht es immer wieder darum, politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen zu trotzen, Krisen ins Gesicht zu lachen, auf dem Vulkan zu tanzen und von einer besseren Zukunft zu träumen.

In Polnische Hochzeit wird der pazifistische Wunschtraum vom „Märchenland“ besungen von einem Exilanten, der für Unabhängigkeit seines Landes kämpft. Die jüdischen Autoren der Operette, der Komponist Joseph Beer und die Librettisten Fritz Löhner-Beda und Alfred Grünwald, mussten kurz nach der Schweizer Uraufführung im Jahr 1937 selbst Unterdrückung und Gewalt erfahren. Beer und Grünwald konnten sich vor den Nationalsozialisten nach Frankreich und Amerika retten. Fritz Löhner-Beda wurde 1942 in Ausschwitz erschlagen. Das Erbe dieser Künstler ist von essentieller Bedeutung für die Staatsoperette; ihre Geschichten und Lieder fordern uns auf, Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und – vielleicht – Utopien wahr werden zu lassen.

Zitat aus der Operette »Polnische Hochzeit« (Uraufführung 1937 in der Schweiz) von Joseph Beer, Fritz Löhner-Beda und Alfred Grünwald.

Esra Rotthoff ist der Staatsoperette seit 2019 verbunden und prägt mit ihrer künstlerisch visuellen Ästhetik das Artwork des Hauses.

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Esra Rotthoff’s photo "Fence Kissing" and a quote from the operetta "Polnische Hochzeit" share a sense of longing for peace and togetherness that surpasses all boundaries – a utopian fantasy? Operetta as a theatre genre has always defied adversity in its stories, promoted laughter in times of crisis, danced on volcanos while dreaming of a rosier future. Especially the works of persecuted Jewish composers and authors, such as those writing "Polnische Hochzeit", remind us not to repeat the failings of the past and – maybe – let utopias come true.